Brauchtum zu Weihnachten und Christkind.

Zur vorweihnachtlichen Zeit gehört der Adventskalender – wie Plätzchen und Spekulatius, sowie der Besuch auf den Weihnachtsmärkten.
Seinen Ursprung findet er im protestantischen 19. Jahrhundert. In religiösen Familien wurden Zeichnungen mit Zahlen versehen, die den 01. Dezember bis zum Heiligen Abend markierten. Weitere Varianten waren an Tür und Wand gemalte Kreidestriche, von denen täglich einer weggewaschen wurde, oder kleine selbstgebastelte Papierschächtelchen,die für alle Naschkatzen mit Plätzchen bestückte wurden.

Anfang des 20. Jahrhunderts erinnerte sich Gerhard Lang, Sohn einer evangelischen Pfarrersfrau, an seine Kindheit. Daraufhin entwickelte ervdie ersten bunten Zeichnungen. Diese waren jedoch noch ohne Türchen. Bei diesen handelte es sich zumeist um Engelsbilder, welche auf Pappkarton gepresst wurden. An den Adventstagen wurden diese von den Kindern ausgeschnitten und in die 24 entsprechenden Fenster eingebracht. Kurze Zeit später wurde dann der Zeitung „Stuttgarter Neues Tagblatt“ ein Kalender beigelegt.
Gerhard Lang arbeitete bis in die 1930er Jahre als Verleger in München und war aufgrund seiner kunstreichen Werke geachtet und angesehen. Des weiteren stellte er das sogenannte Christkindleinshaus, einen mit Schokolade gefüllten Kalender, her. Nach 1920 waren Adventskalender mit 24 Türchen, hinter welchen Bilder sichtbar wurden, sehr verbreitet und verhalfen Lang auch zu internationaler Anerkennung mit seinen Kalendern.

Zur Zeit des Nationalsolzialismus im Dritten Reich kehrte man dem ursprünglich christlichen Brauchtum mit seinen Motiven den Rücken zu und ersetzte diese durch Märchenfiguren und germanische Gottheiten.

Sehr früh schon wurde der Adventskalender als Handelsartikel entworfen und somit auch kommerziell genutzt.

In den 50er Jahren entwickelte sich Langs Idee entgültig zum Massenprodukt. Eine weltweite Vermarktung führte dazu, dass biblische Charaktere gegen international bekannte Comicfiguren ausgetauscht wurden.

Sollte damals den Kindern Weihnachten näher gebracht werden, so ist es heute eine liebgewonnene Tradition für Groß und Klein. tb231111

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